10 Jan. Erwerbsnebenkosten
ERWERBSNEBENKOSTEN – ZUSÄTZLICHE KOSTEN BEIM IMMOBILIENKAUF
Wer eine Immobilie kauft hat zusätzliche Kosten zu tragen. Bei jedem Immobilienkauf fallen diese Kaufnebenkosten (Erwerbsnebenkosten) an. In diesem Artikel erfahren Sie welche Nebenkosten anfallen, wie Sie diese berechnen und wer diese zahlen muss.

Foto: © VAKSMANV – stock.adobe.com
1. Was sind Erwerbsnebenkosten?
Dies sind alle Kosten die zusätzlich zum reinen Kaufpreis der Immobilie bezahlt werden müssen. Dazu gehören die folgenden Posten:
Notar- und Grundbuchkosten
Für die Beurkundung und die Änderungen im Grundbuch erheben Notare ein Honorar von ca. 2% des Kaufpreises.
Grunderwerbsteuer
Von Bundesland zu Bundesland fällt diese unterschiedlich aus. In Berlin liegt der Grunderwerbsteuersatz aktuell bei 6% des Kaufpreises.
Maklergebühr
Seit dem 23.12.2020 beträgt die Provisionshöhe i.d.R. 3,57% des Kaufpreises – jeweils für Verkäufer und Käufer.
Ausnahmen: Die Provision kann höher ausfallen, wenn es sich um keine eigengenutzte Wohnimmobilien handelt. Dies können z.B. Mehrfamilienhäuser oder Gewerbeeinheiten sein. Oder Sie haben einen Makler damit beauftragt eine Immobilie für Sie zu finden. In diesen Fällen trägt der Käufer die gesamte Maklergebühr in Höhe von i.d.R. 7,14%.
Summe der Kaufnebenkosten
Damit belaufen sich die zusätzlichen Kosten auf ca. 11,57% – 15,14% des Kaufpreises der Immobilie. Diese Kosten sollten Sie beim Erwerb einer Immobilie einplanen.
2. Wer bezahlt die Kaufnebenkosten?
In der Regel übernimmt der Käufer diese Kosten. Einzige Ausnahme bildet hier die Maklerprovision. Diese wird i.d.R. seit dem 23.12.2020 geteilt.
3. Wie berechnet man die Kaufnebenkosten?
Unten angeführt sehen Sie eine Musterrechnung der Kaufnebenkosten, wenn Sie eine selbstgenutzte Immobilie in Berlin kaufen.
Posten | € | Berechnung |
Kaufpreis | 250.000€ | |
Notar- und Grundbuchkosten | 5.000€ | 250.000€ x 0,02 |
Grunderwerbsteuer | 15.000€ | 250.000€ x 0,06 |
Maklerprovision | 8.925€ | 250.000€ x 0,0357 |
Summe | 278.925€ | 250.000€ x 1,1157 |
Bei einem Immobilienwert von 250.000€ belaufen sich die Erwerbsnebenkosten auf 28.925€. In den allermeisten Fällen verlangt der Kreditgeber mindestens diese Summe als Eigenkapital vom Käufer. Deshalb sollten Sie sich beim Kauf einer Immobilie immer auch die Kaufnebenkosten ausrechnen, um zu wissen, ob ihr Eigenkapital ausreicht.
Unter bestimmten Umständen vergeben Banken auch Kredite ohne Eigenkapitalmittel. Dies setzt allerdings eine sehr gute Bonität, ein überdurchschnittliches Einkommen und einen sehr sicheren Arbeitgeber voraus.
4. Wann sind die Kosten zu zahlen?
Die oben aufgeführten Kosten fallen zu unterschiedlichen Zeitpunkten an. In den meisten Fällen sind zuerst die Notarkosten fällig. Hier ist mit zwei bis vier Wochen zu rechnen. Die Kosten für die Grundbucheintragung fällt i.d.R. vier bis acht Wochen nach der notariellen Beurkundung an. Die Grunderwerbsteuer wird von den Finanzämtern erhoben und fällt nach ca. sechs bis acht Wochen an. Die Maklerkosten sind direkt nach der notariellen Beurkundung fällig.